Auf dem Schweizer Immobilienmarkt hat sich die Art und Weise, wie die Hypothekenzinsen bestimmt werden, in letzter Zeit stark verändert. Jahrzehntelang diente der London Interbank Offered Rate (LIBOR) als Benchmark für viele Finanzprodukte, darunter auch Hypotheken. Im Zuge des LIBOR-Manipulationsskandals und des wachsenden Bedarfs an einem robusteren und transparenteren System hat die Schweizer Finanzbranche jedoch einen neuen Standard eingeführt: die Swiss Average Rate Overnight (SARON).
SARON basiert auf tatsächlichen Transaktionen auf dem Schweizer Repo-Markt und bietet mehrere Vorteile gegenüber seinem Vorgänger. In erster Linie spiegelt er das aktuelle Zinsumfeld genauer wider, da er anhand tatsächlicher Marktdaten berechnet wird und nicht auf Selbstauskünften von Banken beruht. Diese erhöhte Transparenz und Objektivität machen SARON weniger anfällig für Manipulationen und bieten einen zuverlässigeren Maßstab für Hypothekenzinsen.
Der Übergang von LIBOR zu SARON hat einige bemerkenswerte Änderungen in der Art und Weise mit sich gebracht, wie Hypothekenzinsen für Kreditnehmer strukturiert sind. Im Rahmen des SARON-Systems werden die Hypothekenzinsen in der Regel alle drei Monate auf der Grundlage der durchschnittlichen täglichen SARON-Sätze des vorangegangenen Quartals angepasst. Dies bedeutet, dass die Kreditnehmer nicht mehr die Gewissheit haben, ihren genauen Zinssatz im Voraus zu kennen, wie dies bei LIBOR-basierten Hypotheken der Fall war. Stattdessen erfahren sie ihren Zinssatz erst kurz vor Fälligkeit jeder Zinszahlung.
Auch wenn diese größere Variabilität von einigen Kreditnehmern als Nachteil empfunden wird, ist es wichtig zu wissen, dass SARON-Hypotheken im Allgemeinen niedrigere Zinssätze bieten als Festzinskredite. Anfang 2022 waren SARON-Hypotheken mit Zinssätzen ab 0,39 % erhältlich, während der Mindestsatz für eine 10-jährige Festhypothek bei 0,83 % lag. SARON-Hypotheken können eine attraktive Option für Kreditnehmer sein, die ein gewisses Maß an Zinsschwankungen in Kauf nehmen und ihre Kreditkosten minimieren möchten.
Wie bei jeder finanziellen Entscheidung müssen Kreditnehmer bei der Bewertung von Hypothekenoptionen ihre individuellen Umstände und ihre Risikotoleranz sorgfältig berücksichtigen. Bei der Entscheidung zwischen einer SARON-Hypothek und einer Alternative mit festem Zinssatz sollten Faktoren wie die Höhe des Kredits, die Länge der Laufzeit und die allgemeinen finanziellen Ziele berücksichtigt werden. Darüber hinaus sollten sich Kreditnehmer der möglichen Auswirkungen von Zinsänderungen auf ihre monatlichen Zahlungen und die Gesamtkosten der Kreditaufnahme bewusst sein.
Für Investoren auf dem Schweizer Immobilienmarkt wie Crowdhouse hat die Umstellung auf SARON nicht nur Auswirkungen auf die Hypothekenpreise. Die erhöhte Transparenz und Verlässlichkeit der SARON-Benchmark kann dazu beitragen, die Unsicherheit und Volatilität auf dem Markt zu verringern, wodurch Immobilien zu einer attraktiveren Anlageoption werden. Gleichzeitig müssen die Anleger die Auswirkungen von Zinsschwankungen auf die Rentabilität ihrer Investitionen berücksichtigen, insbesondere bei fremdfinanzierten Übernahmen.
Crowdhouse passt sich weiter an die Post-LIBOR-Ära an, und es ist klar, dass die Einführung von SARON einen bedeutenden Schritt nach vorn in Bezug auf Transparenz, Zuverlässigkeit und Fairness darstellt. Durch die Bereitstellung einer genaueren und objektiveren Benchmark für Hypothekenpreise trägt SARON dazu bei, gleiche Wettbewerbsbedingungen für Kreditnehmer und Kreditgeber gleichermaßen zu schaffen. Für die Marktteilnehmer, die sich in dieser neuen Landschaft zurechtfinden müssen, ist ein tiefes Verständnis der Auswirkungen von SARON unerlässlich, um fundierte Entscheidungen zu treffen und langfristigen Erfolg im Schweizer Immobiliensektor zu erzielen. Für weitere Informationen und Updates zum Schweizer Immobilienmarkt, folgen Sie Crowdhouse auf Facebook!